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Team TNT - 21.01.2023
Während wir uns hier sonst häufig mit der Wirkung von bestimmten Nahrungsergänzungen oder Methoden wie Training und Ernährung beschäftigen, geht es heute um etwas viel Wichtigeres. Es geht um Deinen Körper und darum, ob man, oder Du Dich selbst, in eine Schublade stecken solltest. Kann man wirklich sagen, was für ein Körpertyp Du bist?
Gibt es eine wirklich handfeste Kategorie für jeden von uns, die vorgibt, wie groß unsere Chance auf einen muskulösen Körper ist?
Natürlich sind wir nicht alle gleich groß und haben natürlich einen unterschiedlichen Körperbau, ein Sportler der 175 cm groß ist und breite Schlüsselbeine hat, wird je nach Kalorienverbrauch schneller optisch zulegen können, als jemand der 200 cm groß ist und durch seinen Beruf einen hohen Verbrauch hat. Es gibt einfach mehr Fläche, auf denen sich ein gewonnenes Kilogramm Muskeln verteilen kann.
Die Arme sind länger und deshalb muss der Arm dicker sein, um optisch ähnlich massiv auszusehen, wie bei dem 175-cm-Sportler. Aber das ist kein Grund zur Verzweiflung, auch ein großer Sportler kann Muskeln aufbauen und stark werden. Er kann mit den gleichen Methoden wie ein körperlich nicht so groß gewachsener Sportler arbeiten und erfolgreich sein. In Hinsicht auf Muskelaufbau bzw. Bodybuilding muss trotzdem abschließend gesagt werden, dass ein großer Sportler je nach genetischer Veranlagung selten so massiv wie ein kleiner Athlet aussehen kann.
Bei den ganzen Schubladen, in die Trainierende gerne gesteckt werden, gehören zuerst einmal die Stoffwechseltypen. Hierbei geht man davon aus, dass man uns Menschen in zwei extreme Kategorien unterteilen kann. Die Erste ist die Kategorie, die unglaublich viel essen kann und trotzdem kaum zunimmt. Der in der Umgangsprache am meisten benutzte Begriff ist neben dem "schnellen Stoffwechsel" der sogenannte Hardgainer. Der Hardgainer kann also trotz größter Mühen, und seiner Ansicht nach großen Kalorienmengen, nur schwer an Körpergewicht zunehmen, dementsprechend fällt auch der Aufbau von Muskelmasse sehr schwer.
Demgegenüber steht der Sportler mit “langsamen Stoffwechsel”, auch “Softgainer” genannt. Er hat in der eigenen und der Wahrnehmung Anderer das Problem, “schnell” Körpergewicht zuzulegen oder nicht sehr gut Fett abbauen zu können. Die Ursache ist aber weniger im Stoffwechsel, als vielmehr in unseren unterschiedlichen Lebensumständen zu suchen. Dass der Stoffwechsel von Menschen nur in sehr seltenen Fällen vom Durchschnitt nach oben oder unten abweicht ist in der Medizin längst bekannt und klinisch erforscht.
Man hat bei diesen Studien festgestellt, dass der wichtigste Faktor, in dem sich Menschen unterscheiden, der NEAT Faktor ist. Hierbei spricht man von None Exercise Activity Thermogenesis, also der Energie und Wärme, die Dein Körper dafür aufwendet, wenn Du zum Beispiel mit den Händen zappelst, nervös herumläufst oder mit dem Fuß wippst. Dazu kommen der stark unterschiedliche Verbrauch bei den Berufen und Sport, in Studien wird vom TEA, dem Thermic Effect of Activity gesprochen. Ein Bauarbeiter, der 3 mal in der Woche zum Fußballtraining geht, hat einen sehr viel höheren Kalorienverbrauch als z.B. ein Busfahrer.
Es ist also die Menge und Art der Aktivitäten, die uns unterscheidet, nicht der Stoffwechsel.
Ein weitere Kategorisierung, die manchmal stattfindet, sind die sogenannten Somatypen. Diese werden klassischerweise Ektomorph, Endomorph und Mesomorph genannt. Wer keiner Kategorie klar zugehört ist ein Mischtyp der Formen.
Diese im Ursprung über 60 Jahre alte Einteilung der Menschen, basiert auf den Erkenntnissen des Psychologen William Sheldon, dessen Forschungen keinen sportlichen Hintergrund hatten und über die Jahrzehnte immer wieder widerlegt wurden.
Neuere Erkenntnisse zeigen zwar, dass Menschen natürlich unterschiedliche Veranlagungen haben und diese die maximal mögliche Menge an Muskelmasse festlegen, aber sie geben keinen Aufschluss über die Effektivität von Trainingsmethodik oder bestimmter Ernährungsformen. Als Beschreibung der Körperform (z.B. breite Schultern – schmales Becken = Mesomorph) werden dieselben Worte verwendet, sie haben aber im Gegensatz zur ursprünglichen Verwendung heute nur noch oberflächlichen Charakter.
Noch unglaubwürdiger wird die ganze Einteilung, wenn man die ganzen tollen Transformationen in den sozialen Medien beobachtet. Diese früher teilweise stark übergewichtigen Menschen haben mit Disziplin und Sport plötzlich eine ganz andere Figur und können durch den Mehrverbrauch, den ihr Sport erzeugt, auch wieder mehr essen.
Haben diese Menschen ihren Körpertyp verändert, oder ist die grundsätzliche Einteilung in bestimmte Typen nicht doch einfach nur Humbug? Die Erkenntnisse der Wissenschaft belegen eindeutig, dass eine solche Typisierung für die Planung Deines Trainings oder der Ernährung keine Rolle spielen sollte.
Stecke Dich nicht selbst in eine Schublade oder teile Dich in eine Kategorie ein, setze Dir ein Ziel und nutze Werkzeuge wie den Kalorienrechner, den BMI Rechner oder den MASS Plan von Code Fitness, um Deinem Ziel ein Stück näherzukommen.
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